Winter ohne Ende

Seit Tagen hänge ich immer wieder auf den diversen Wetterberichten im Internet rum. Skitouren sind nochmal angesagt. Nirgends wird das Wetter in unserem Zeitfenster wirklich gut. Aber dann kurz vor Absage der Gesamtaktion tut sich ein Zweitagesfenster im Wallis auf. Ob der guten Erreichbarkeit soll es nochmal die Britanniahütte oberhalb Saas Fee sein. Für den Tag unserer Anreise ist noch einmal eine Kaltfront mit Neuschnee bis 1800 m vorhergesagt. Skifahrerherz was wünscht Du Dir noch mehr??

Am ersten Tag entscheiden wir uns mit ca. 70 andern Individualisten für das Strahlhorn 4190m. Nach gerade einmal 4 h steht Schorschi auf seinem ersten 4000-er. Respekt – was vierfache Familienväter so Alles aus dem Ärmel schütteln! Für Uwe, der dieses Jahr bereits auf dem Aconcagua stand , ein eher niedriger Gipfel. Trotzdem sehe ich das Lachen in seinen Augen. Bei diesen Traum-Verhältnissen um diese Jahreszeit auf diesem Gipfel zu stehen zu dürfe, empfinden wir als großes Privileg. Nicht nur, weil es zu Hause gerade drei Tage durchschüttet.

Bei der Abfahrt gabs bis auf 20 cm Feinsten Powder keine weiteren Besonderheiten.

Den Nachmittag verbringen wir mit frischem Apfelkuchen und Panache faulenzend auf der Hütte. Nach einer ausgedehnten Küchendiensteinheit nach dem Essen dürfen wir noch mit den “scheidenden” Mädels vom Britanniahüttenteam in der Küche am Tisch sitzen. Nach der Wintersaioson wechselt das mir so lieb gewonnene Team und zerstreut sich in alle Himmelsrichtungen. Vielen herzlichen Dank für die vielen schönen Stunden, die ich hier mit Euch verbringen durfte!

Am nächsten morgen wenden wir uns wieder einsameren Gefilden abseits der 4000-er Sammler zu und geniessen noch einmal wunderbare Schneeverhältnisse. Von griffig hart, über Swarowski-Schnee (hart mit Oberflächenreif) gehts zum genialen Firn – ohne Sumpf – hinab ins Mattmarktal.