Flüge, Flüge, Flüge…

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Sturzweitenabschätzung mittels seitlich angebrachtem “Maßband” (Bild: A. Werner).

…haben wir an der Plecher Wand vom 26. -27.05.2012 im Rahmen der Petzl-Workshops beim Kletterfestival der “Frankenpfalz” erlebt. Ihr wart mutig, ihr wart wach und ihr habt gut gesichert! Bei den ca. 300 Stürzen in den 4 Workshops hat sich niemand weh getan. Respekt, denn die Sturzweiten reichten bis 7 Meter und erforderten kontrollierte Landungen an der Wand. Unsere Kraftmessdose spuckte beim “harten” sichern Werte um 4,5 kN aus, während in Bezug auf “Weichheit” der Tagesrekord von zwei Federgewichten (geschätzte 48 Kg) bei 1,2 kN lag. Bravo!!!

Am ersten Tag stand das Verhalten des Sichernden im Mittelpunkt. Der Unterschied zwischen Schlappseil und dynamischen Bremsen des Sturzes waren genauso Thema, wie die resultierende Pendellänge und der damit zusammenhängende Anprallwinkel. Von Sturz zu Sturz war zu beobachten, dass sich die Qualität des dynamischen Sicherns bei jedem Teilnehmer verbesserte. Natürlich hatten es die “Leichtgewichte” in Bezug auf die dynamische Wirkung leichter, dafür legte das eine oder andere Mädel schon mal einen Katapultstart hin. Vorsicht! Es gilt: wird ein Gewichtsverhältnis von 3:4 überschritten, beginnt es ohne Zusatzmaßnahmen (z.B. Hintersicherung gegen Wandanprall) heikel zu werden!!! Die Kräfte an der Umlenkung hängen unmittelbar vom Verhalten des Sichernden ab. Allein durch unterschiedliches Sicherungsverhalten konnten wir Kraftdifferenzen von über 2 kN erzeugen (1,8 kN vs. 3,9 kN)

Thema: Reibung an der Umlenkung (Bild: A. Werner).

Der zweite Tag war dem Stürzenden gewittmet. Das richtige einschätzen der bevorstehenden Sturzweite und das eigentliche Sturzverhalten waren unsere Übungsschwerpunkte. Das sogenannte Sturzpotential,also die tatsächliche Sturzweite ist nicht wie üblicher Weise angenommen der Abstand zur letzten Zwischensicherung mal zwei, sondern MAL VIER!!! Ein Umstand der sicher nicht allen Kletterern klar sein dürfte. Um den Anprall an der Wand möglichst smoose zu gestalten haben wir geübt beim Abflug nicht nach hinten hinaus zu springen, sondern sich einfach fallen zu lassen. Ergebnis: kleinerer Anprallwinkel = weniger Anprall…

Ich wünsche allen Teilnehmern eine frohe, verletzungsfreie Klettersaison 2012, haut’s eich nei!…und noch etwas: Respekt auch dem neuen Beal Diabolo Seilen, sie haben die über 300 Stürze erstaunlich gut weggesteckt.

Auf und nieder, immer wieder…. (Bild: A. Werner)

 

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