Bergrettungslehrgang der Berg- und Skiführer 12.-16.09.2011

(Kommentare: 2)

Test Seiltrage

8 Teilnehmer beziehen am Montag um 9:00 Uhr im Kreuzeckhaus oberhalb Garmisch-Partenkirchen für die nächsten 5 Tage Quartier. Furios und ohne lang zu zögern der erste Streich: die medizinischen Aspekte! Herz-Lungen-Wiederbelebung, Lawinenunfälle, Fallbeispiele vom Herzinfarkt bis zum stumpfen Bauchtrauma, Lagerung eines Patienten… unser „Bergdoktor“ Ulli Steiner legt sich ins Zeug. Die Dichte an Inhalten in dem ungewohnten Wissensgebiet lassen am Ende der Session die Augendeckel schwer werden…aber das liegt, wie wir erfahren, natürlich nur am gerade beendeten Panamaurlaub. Um die Müdigkeit zu vertreiben geht es Draußen nunmehr ohne unseren Doc weiter. Der späte Nachmittag sieht uns auf der Hüttenterrasse im warmen Sonnenlicht Unterschenkel schienen.

Üben am Fallbeispiel

Damit keine Langeweile aufkommt holen wir am Dienstag zum zweiten Streich aus. Wir öffnen den Werkzeugkasten der provisorischen Bergrettung. Die Grundwerkzeuge hierbei: Schleifknoten, Klemmknoten, Rücklaufsperren, unterschiedliche „Bremsen“ und verschiedene Flaschenzugsysteme um Lasten schnell zu fixieren und dann entweder hinauf oder hinunter bewegen zu können. Das Ganze noch bodennah unter relativ leichten Bedingungen. Nur das Aufnehmen und Tragen des simulierten Patienten ist je nach Konstitution des Übungspartners bereits hier ein Kraftakt.

Modell: Autsch!

Mittwoch! Es regnet. Wir nutzen den Vormittag zur Wiederholung des gestrigen Tages. Als Dreingabe folgen die „Werkzeuge“ zum behelfsmäßigen Abtransport u.a. die Seiltrage (mal ehrlich wer von uns bekommt die noch zusammen ? ), der Seilsitz, verschiedene Stocktragen, Biwaksackverschnürungen… in vielen Variationen und Varianten. Die Freunde des gesteckten Mastwurfes kommen endlich voll auf ihre Kosten! Nach kurzer Pause im Holzlager der Hütte Seilaufstieg. Welcher Knoten klemmt am besten bzw. läßt sich am leichtesten wieder lösen? Wie funktioniert die Mini-Traktion? Tibloc nur mit Karabiner um das Seil herum?! Muss die „Duck“ gefüttert werden und wenn ja wie? Unser dritter Streich war rückblickend betrachtet scheinbar so fordernd, dass unser nächtlicher Gap-Ausflug nur mit knapp der Hälfte unserer Truppe stattfinden sollte.

Improvisierte Verschnürung mit Einmannbiwaksack

Beim vierten und fünften Streich geht es zunehmend ernster zu. Wir nutzen diese beiden Ausbildungstage um den „Ernstfall“ unter zunehmend realistischen Bedingungen zu üben. Bergung aus einer Kletterroute nach Vorstiegssturz in 70 Metern Wandhöhe und Bergung mit Abtransport eines Verletzten Klettersteiggehers aus dem Mauerläuferklettersteig. Die einzelnen „Tools“ der letzten drei Ausbildungstage werden bei diesen Szenarien situationsangepasst zur Anwendung gebracht. Hier zeigt sich wer die Grundsätze verstanden hat und variabel einsetzen kann. Die dahinter stehende „Philosophie“ (wir hatten einen echten Franzosen dabei) proklamiert: nutze stets lösbare Systeme um Lasten zu fixieren und sei bei allen Aktionen wenn möglich redundant. Nicht immer gelingt dies auf Anhieb, vor allem wenn die körperliche Belastung eines schnellen vorangegangen Aufstieges oder zittrige Oberschenkel bei der Ein- oder Zweimannbergemethode dazukommen. Doch darum geht es uns ja schlussendlich…

Behelfsmäßige Schienung

Wastl und ich wollen uns für die intensive Mitarbeit bedanken und wünschen Allen, dass es beim regelmäßigen Üben bleibt!

Flip 1

Flip 2

 

Flip 2+1

Flip 3

Bildfolge: Fixieren des Sprunggelenks bei provisorischer Beinschienung

Bild 1 (Bild: P.Albert)

Bild 2 (Bild: P.Albert)

Bild 3 (Bild: P.Albert)

 

Bild 4 (Bild: P.Albert)

 

Bild 5 (Bild: P.Albert)

P.A.

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Kommentare

Kommentar von Romain |

Romain superstar am ersten Bild ?
Geiles Artikel Peter, Danke, und bis bald !

Kommentar von Ben |

JOa hee! Starker Artikel, hast du nochmal alles aufgeschrieben für uns – Danke ? … knapp die Hälfte beim hike’n’dance in GAP, i bin ja gspannt wie’s dann auf der Heidelberger ausschaut hehe

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